Also....
es war ein Kaiserschnitt geplant. Deshalb musste ich dann am 05.12.001 um 9.30 Uhr zur Vordiagnostik im Krankenhaus erscheinen. Dann waren Blutabnahmen, CTG, EKG, Gespräch mit Anästhesistin wegen der Spinalanästhesie. Ich hatte dann auch schon mein Zimmer bzw. Bett, obwohl ich noch mal ne Nacht zuhause schlafen wollte. Auf den Ultraschall musste ich dann am längsten warten. Der war gegen 16.00 Uhr. Ich hatte schon den ganzen Tag so ein komisches Gefühl gehabt, dass ich nicht beschreiben konnte. Beim Ultraschall war dann alles klar! Unser Kilian hatte sich wieder in Schädellage begeben, dieses Schlitzohr!! Sein Köpfchen hatte allerdings keinen Bezug zum Becken sondern befand sich auf der rechten Beckenschaufel. Die Stationsärztin hat dann noch den Chefarzt geholt um das weitere Vorgehen zu besprechen. Ich bin dann natürlich auch ins Grübeln gekommen! Ein paar Gedanken dazu: "Gehe ich noch mal heim? Lass ich es drauf ankommen? Aber was ist, wenn ich nicht weiß, wo der Po ist bei einem Blasensprung? Jetzt hat Siggi alles organisiert, dass er dabei sein kann, und jetzt wieder alles abblasen? ......." Habe dann noch mit verschiedenen Ärzten und Kolleginnen gesprochen. Aber mein Entschluss stand eigentlich fest. Da der Süße da drin noch genug Platz und jede Menge Fruchtwasser hatte, hätte er sich noch 1560 mal drehen können! Und diesen Nervenkrieg wollte ich nicht mehr mitmachen! Mein Siggi hat die Entscheidung ganz mir überlassen. War auch ok so. Und der Chefarzt war auch der selben Meinung. Also Kaiserschnitt trotz Schädellage. (Im OP-Bericht stand dann später: ...auf Wunsch der Mutter! *ggg*). Nach dieser Entscheidung hat mich dann Siggi abgeholt und wir haben uns noch einen schönen Abend gemacht. Habe mich auch noch mal in die Badewanne gelegt und richtig entspannt. AB 3.00 Uhr durfte ich dann nix mehr und trinken.
Am 06.12.001 mussten wir dann schon um 06.30 Uhr im Kreissaal sein. Ich hatte mir schon vorher meine Hebamme ausgesucht, die beim Kaiserschnitt dabei sein sollte. Sie musste nicht mal extra herfahren, sie hatte Dienst! Als wir rein kamen sagte sie: "So, dann machen wir daraus ein Fest, ok?!?!?" Dann ging es los mit Flügelhemd, Einlauf (von wegen 10 min. drin behalten! Nach 3 Minuten wollte es raus! *ggg*), CTG (mit einer "richtigen" aufgezeichneten Vorwehe! Hatte ich bis dahin noch keine auf meinen CTG's gesehen!),Stützstrümpfe und dann einem Zugang für die Infusion, den meine Hebamme selber gelegt hat! Für noch einen Ultraschall war es dann schon zu spät, also kurz vor 8.00 Uhr. Hätte auch nix mehr geändert. Dann gab es noch das Mützchen für die Haare und dann ging es mit dem Aufzug in den OP. Siggi musste sich dann umziehen! Sah in Grün echt klasse aus. Nur war die Kleidung ziemlich eng! *ggg* Beim Narkosesetzen wollte er nicht zusehen, ist auch ok gewesen, denn das war das schwierigste an meinem Kaiserschnitt! Die Anästhesistin hatte echt e Nerven, hat versucht und versucht, so ca. 5-7 mal. Immer hat es nicht geklappt, weil Blut kam. Dann meinte sie: "So, sie haben echt viel Geduld mit mir! Aber jetzt versuche ich es noch 1x, wenn es dann nicht klappt, muss ich Sie doch Schlafen schicken!" Und das wollte ich auf keinen Fall! Also hab ich mich so sehr zusammengekrümmt wie es mir möglich war mit Bauch und hab noch ein Stossgebet gen Himmel geschickt. Dann die Erlösung! Sie hatte es geschafft. Dann bin ich "hingelegt" worden, die Narkose saß dann sehr . Grünes Tuch vors Gesicht als Blickschutz, die Oberärztin fragte noch, ob ich was spüre, ich spürte aber nur Geruckel und einen Druck, sonst nix. Und dann wurde mir das erste mal übel. Klar, bei einem Blutdruck von 67/43 kann man nur spucken müssen! War ne Nebenwirkung vom Narkosemittel. Habe dann alles mögliche in die Infusion rein bekommen, musste aber trotzdem noch mal brechen. Aber alle waren gaaaanz lieb zu mir! Nebenbei meinte dann meine Hebamme: "Hast Du eigentlich mitbekommen, dass sie schon angefangen haben?" Nee, hatte ich nicht! War auch so!!! Dann hörte ich das Absauggerät schlürfen und wusste dann, dass sie die Fruchtblase geöffnet hatten. Jemand sagte nachher, es wären noch mehr als 400 ml FW gewesen! Und Siggi wollte erst nicht zusehen, er hat aber dann doch zugesehen. Hat den Schnitt gesehen und dann auch, wie der Kleine rausgehoben wurde! Ich habe dann das erste Gurgeln von unserem Kilian gehört und musste erst mal Heulen (auch Siggi)! Britta hat ihn mir den Kleinen Mann dann an die Stirn gehalten und hat ihn dann kurz abgesaugt und ihn wieder hergebracht! Dann hat sie mir ihn ans Gesicht gehalten zum Hallo sagen! Wir waren sehr sehr glücklich! Siggi durfte ihn dann auch halten. Als dann alles wieder zugenäht war, ist Siggi mit Britta und Kilian schon voraus in den Kreissaal gegangen. Ich wurde dann von einer Kollegin, nachdem ich dann noch den Vorraum vom OP voll gespuckt hatte (Kommentar von Ihr: "Macht nix! Die Putzfrau ist gerade da!"), wieder in den Kreissaal hochgefahren. Dort waren wir dann fast 3 Stunden lang. Kilian wurde dann gemessen, gewogen und gebadet und dann durften wir schmusen!! Er wog 3330 g, war 51 cm groß und hatte einen Kopfumfang von 36 cm. Und schwarze lange Haare wie wir beide bei der Geburt! Schmerzen hatte ich da noch keine, aber die kamen dann später noch. Aber das war alles nicht mehr schlimm!
UNSER KLEINER KILIAN WAR JA JETZT AUF DER WELT!
Ein Grund dafür, dass unser Kilian nicht in Schädellage geblieben ist, könnte die Nabelschnurumschlingung um den Hals gewesen sein!
Wahrscheinlich war es ihm so nicht bequem.
Im Op-Bericht stand als Grund auch noch "relatives Missverhältnis zwischen kindlichem Kopf und mütterlichem Becken".
Und noch an alle werdenden Papas:
Falls ihn zum Kaiserschnitt mit rein dürft, macht es! Siggi konnte es sich vorher überhaupt nicht vorstellen, dass er das aushalten kann. Und nachher hat er sogar noch meine Gebärmutter gesehen, als sie raus gehoben wurde zum zunähen! Und ihm war NICHT schlecht!!!